Sonntagnachmittag

Wie lieb – empathisch, um auch mal dieses überstrapazierte Adjektiv zu gebrauchen – vom Enkel!
Er rief am Samstag an: „Oma, du gehst doch gern zum Flohmarkt. An der Straße unten ist ein Plakat, dass morgen einer ist, und können wir da zusammen hin?“
Nun, leider war dieser in Erlangen, und die Wetteraussichten für Sonntag waren nicht optimistisch.
Wir einigten uns schließlich auf einen Kinderbasar im Nachbarstädtchen (fand in einer Halle statt), wo er immerhin eine ???-Kassette für sich und einen kleinen Traktor für die kleine Schwester fand.
Als wir wieder rauskamen, schien die Sonne.
„Schau’n wir mal, ob die Eisdiele auf hat?“ – Hatte sie, und für jeden sprangen zwei Kugeln in der Waffel raus 🙂
„Können wir auch noch zum Bücherschrank, Oma?“ – Bücherschrank geht immer….
Während ich mich nach Kinderbüchern bückte, die ganz unten sind, reckte er sich und bat mich zwei, drei Mal, ihm ein Buch rauszuholen. Er guckte kurz drauf, dann konnte ich es wieder wegstellen. Ganz oben fand er eines, das er gern mitnehmem wollte: Albert Schweitzer, ein abgeschmiertes, vergilbtes Buch mit zerrissenem Umschlag. Ich verstand den Jungen nicht, denn er war richtig begeistert.

Was ihn an Albert Schweitzer so fasziniert, woher er ihn überhaupt kennt?
Uninteressant! Kennt er auch nicht, aber das Buch eignet sich hervorragend, um Seiten auszuschneiden und einen Schlüssel darin zu verstecken. 😀

Mir fielen zwei Autos auf:

Ob da der Lack noch lange so schön unversehrt glänzt oder ob da nicht bald ein anderer Aufkleber daneben klebt?

Und dann dieses mit dem wohl vergessenen Insassen 😉

Schließlich noch ein Regenbogen. Leider kein Einhorn 😉

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Neue Kategorie „krank“?

Mit siebzig lohnt sich das wohl langsam, und bei den Enkeln gäbe es auch immer darüber zu berichten 😉

Die Schmerzen kamen aus dem Nichts. Am späten Nachmittag – mittwochs – ging ich zur Kfz-Werkstatt, um mein Auto abzuholen. Dorthin sind es knapp 1800 Schritte. Hab extra mal den Schrittzähler bemüht, weil mich die Juniorchefin jedesmal fragt, ob ich ein Mietauto brauche oder ob ich geholt/nachhause gebracht werden möchte.

Nachts konnte ich nicht auf der linken Seite liegen.
Im Lauf des Vormittags ließen die eh erträglichen Schmerzen etwas nach, so dass ich es für eine gute Idee hielt, eine Runde zu laufen; kleine Runde, entschied ich nach ein paar Metern und ging den Berg runter zur Tochterfamilie. Gar keine gute Idee…. irgendwie musste ich den Berg ja auch wieder rauf. Aber ich hatte eine Tube Voltaren-Creme und -Tabletten vom Schwiegersohn bekommen, und er empfahl mir eine Wärmflasche. „Für mich das beste, wenn der Rücken muckt“.

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag war der Horror. Ich glaube, nicht mal die Geburt meines Großen tat so weh. Als es endlich acht Uhr war, rief ich beim Hausarzt an und bat um einen Termin. Konnte auch sofort kommen.
Vermutlich Hüftarthrose, meinte er, aber das müsse ein Orthopäde bestätigen.
Ob ich einen Orthopäden habe? Nein.
Eine Assistentin bemühte sich um einen Termin, während er mir ein Rezept für Schmerztabletten ausstellte und mir Quarkumschläge und Kühlpads ans Herz legte. Die Wärmflasche war keine gute Wahl 😀

Für Montag, 13 Uhr bekam ich in Erlangen einen Termin. Ob das in Ordnung sei? Ich hätte auch zu Buxtehude ja gesagt…

Dank der Tabletten und der Kühlpads ließen die Schmerzen etwas nach, und am Montag ging es mir so gut, dass ich mich entschloss, nicht nach Erlangen (eine Stadt, in der ich immer orientierungslos umher irre und mich verfahre), sondern stattdessen in die Oberpfalz zum Geburtstag meiner Schwägerin zu fahren.

Wieder zuhause packte mich doch das schlechte Gewissen und auch die Befürchtung, das Nicht-Abklären könnte ich vielleicht später bereuen, so dass ich in der Nachbarstadt bei einem Orthopäden einen Termin vereinbarte.

Dieser war jetzt am Montag, und die Diagnose hat mich sehr erleichtert. „Sie haben zwar nicht die Hüfte einer 20-Jährigen, aber es ist keine Arthrose.“ Schleimbeutelentzündung, schon abklingend, sollte in zwei, drei Wochen wieder abgeheilt sein.

Google sagt: Überlastung, das sei typisch für Leistungssportler. Okayyy, passt 😀 😀 😀

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Wenn der große Bruder krank ist …

… dann springt eben die kleine Schwester ein und hilft der Mama.
Das wird wohl mein Lieblingsfoto des Monats sein, kann mir nicht vorstellen, dass das getoppt werden kann 🙂

Als ich letzte Woche im Storchendorf war und mir auf der Rückfahrt durch den Aischgrund noch dachte „Aha, die Mähroboter sind auch schon im Einsatz“ …

… nahm ich die Info meines Vermieters recht gleichgültig und als eigentlich überflüssig zur Kenntnis, dass die Wärmepumpe defekt ist und Reparatur 2-3 Wochen dauern wird.

Der interessierte und doch etwas besorgte Blick auf die Wetteraussichten der Woche beunruhigen mich nun doch ein bisschen. 1 Grad geht die Temperatur in meinem Zimmer jeden Tag zurück. Heute Morgen waren es 16°C, und ich habe ewig nicht mehr so gut geschlafen, aber kuschelig ist es tagsüber nicht, und vor allem bleibt es wohl nicht dabei. Gerade tanzen Schneeflöckchen vor dem Terrassenfenster.
Ein Glück, dass der Gatte nun doch keine Zeit hatte zu kommen, die verfrorene Socke 😉

Apropos Socke: Er jammert, dass so rumlaufen muss:

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Überwiegend grummelig

In der Nachbargemeinde Uehlfeld herrscht gerade reges Treiben. Das Wetter ist seit Tagen traumhaft sonnig, und so zieht es die Menschen in den Ort, um dem Treiben auf den Dächern zuzusehen. Die Weißstörche sind gerne hier, angeblich gibt es hier die größte Kolonie Bayerns. Auch ich machte mich auf den Weg, um ein paar Fotos zeigen zu können, und bin recht unzufrieden mit der Ausbeute. Neben den anderen Fotografierenden, die am Werk waren, kam ich mir auch fast schon lächerlich mit meiner Canon Digicam vor, aber immerhin hat die einen 3-fach optischen Zoom, und die Fotos sind besser als mit dem Smartphone. Vielleicht sollte ich doch über eine richtige Kamera nachdenken….

Heute war ich bei einer Teichanlage, Gottesgab, auch da wieder dieses Grummeln. Es gäbe durchaus einiges auf dem Wasser zu sehen, aber einen Schritt zu nah, und schon habe ich das Nachsehen 😦

Das Ortsschild zeigt was meine kleine Kamera kann: Da stehe ich drei Meter davor 😉

Auch sonst nerven oder beunruhigen mich gerade ein paar Sachen, u.a. steht der Kundendienst für mein Auto an. Das muss jetzt sein, weil die Bremsen nicht so tun wie sie sollen.
Bei meinen Geschwistern und Familien besteht nirgends Grund zur Zuversicht, und das ist sehr bedrückend.
Meine Tochterfamilie muss damit zurecht kommen, keinen Platz für die Kleine zu bekommen. Zwar wurde die Kita im Dorf total renoviert und erweitert, aber von drei räumlich möglichen Gruppen kann nur eine einzige betrieben werden. Kein Personal!
Die Wärmepumpe ist defekt, mein Vermieter hat mir gestern gesagt, dass die Heizung für 2-3 Wochen ausfallen wird. Das beunruhigt mich aber weniger als ihn, denn mein Warmwasser über einen Durchlauferhitzer erwärmt, das bedeutet, dass ich warm duschen kann, er nicht, hihi. Und sobald die Sonne scheint, ist es durch das große Fenster und die Terrassentür kuschelig warm.

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Kehraus

Der Hilferuf eines Bürgers unseres Städtchens wurde von Antenne Bayern gehört und erhört.
Vorausgegangen war die Entscheidung der Vereine, dass kein Faschingszug veranstaltet werden könne, weil die bisherigen Organisatoren nicht zur Verfügung stünden.
Innerhalb weniger als zwei Wochen organisierte die selbsternannte „Heimatministerin“ Marion Schieder von Antenne Bayern eine Ersatzveranstaltung auf dem Marktplatz.
Ab 14 Uhr standen die Kinder im Vordergrund, ab 16 Uhr kam ein DJ für die „Großen“ und ab ging die Party. Für Speis und Trank war natürlich für Groß und Klein auch gesorgt worden.
Schee war’s, danke, werte „Schiederin“!

Die Störche – nicht nur auf diesem Dach – klapperten eifrig mit, wobei ich nicht weiß, ob sie auch in Partystimmung waren, um ihre Störchin gebalzt haben oder vor Kälte geklappert haben.

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Der Vorleser

Nein, die Überschrift hat nichts mit dem gleichnamigen Roman von Bernhard Schlink zu tun, er kam mir nur beim Betrachten des Fotos in den Sinn.
Der Enkel liest vor, die kleine Schwester soll zuhören 😉

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Hollern-Twielenfleth

„Im kalifatischen Kochbuch habe ich übrigens einen tröstlichen Spruch gefunden: Wer lange genug kocht, kocht irgendwann gut.“
Dieses Zitat von der Sparköchin hat mir als Grund gereicht, das Buch von Hasnain Kazim zu kaufen.

Hasnain Kazim ist in Oldenburg geboren und im Alten Land als Sohn indisch-pakistanischer Einwanderer aufgewachsen.
Altes Land? Wo im Alten Land? fragte ich mich, und wurde schnell fündig: in Hollern-Twielenfleth.
Genau diese Gemeinde vor den Toren Hamburgs war immer unser Ziel, wenn wir mal wieder im Wohnmobil schlafen, aber nicht richtig „verreisen“ wollten.

Da schlugen wir also unser Zelt auf (parkten das Wohnmobil), genossen davor oder von drinnen den Blick auf die Elbe und gingen hinterm Deich oder im Dorf spazieren.

Die dicken Pötte, also die riesigen Containerschiffe, die auf dem Weg zum Hamburger Hafen sind bzw. von dort auslaufen, waren für mich immer genauso faszinierend wie die Kreuzfahrtschiffe. Nur faszinierend anzugucken, als Passagier wollte ich nirgends drauf sein 😉

Nach diesem Rückblick kann ich mich jetzt also voll auf das Buch konzentrieren. Ganz, ganz oberflächlich habe ich schon gestöbert und bin erfreut über meinen Kauf 😀


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Blauer Himmel

Der Himmel war heute dermaßen wunder, wunderbar kitschig blau, dass ich meine gestrige Sonnenuntergangsstimmung im Header leider wieder rausnehmen musste 🙂

Krasser Vergleich gestern und heute:
(klick macht groß)

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Nur kurze Freude …

… hatte ich an meinem Tulpenstrauß, den ich am Donnerstag gekauft hatte.
Ich stelle die Vase immer auf die Terrasse, weil sich die Blumen da natürlich viel länger halten als im Zimmer, und weil es halt auch gleich viel freundlicher ist, wenn beim Blick nach draußen Blumen grüßen.
Gestern, als ich den Wäscheständer reinholte, wollte ich den Tulpen noch ein bisschen Abendsonne gönnen – und vergaß sie dann. Tja, heute Morgen stand da mein Strauß Reif-Tulpen. Sah eigentlich schön aus, nur war mein Schrecken doch groß. Arme Tulpen! Es hatte -4°C und das Wasser war gefroren. Jetzt muss ich diesen Anblick ertragen 😉

Ich wundere mich immer noch, dass die Vase nicht zersprungen ist.

Meiner Schwester musste ich dieses Elend selbstverständlich gleich zeigen. Mitleid ihrerseits? Keine Spur! Stattdessen schickte sie mir ihre:

Wahrscheinlich hat die jüngere Schwester halt ihre Gedanken noch mehr beisammen als ich und hat sie reingeholt 🙂

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Soll er doch nach Buxtehude

Dieser Spruch war mir schon als Kind geläufig, sagte mir aber nichts. Als ich dann lesen konnte und das Märchen vom Hasen und Igel kennenlernte, machte es klick: Buxtehude gibt es gar nicht, das ist ein Märchenort. Im Lauf der Zeit kapierte ich auch, wen meine Eltern da nach Buxtehude verfrachten wollten, nämlich diese ewigen Nörgler, diese Klugschxxxxx, die das schon immer gewusst haben.
Irgendwann lernte ich, dass es Buxtehude wirklich gibt, hatte für mich aber keine Bedeutung.

Bis ich den Gatten kennenlernte. Da lernte ich dieses absolut reale bezaubernde Städtchen im Alten Land lieben.

„Ich mache morgen (Freitag) am Mittag Feierabend und komme am Montag erst mittags wieder“, informierte ich in der Teeküche einen Kollegen, „ich fahr übers Wochende weg.“
„Oh, wohin geht’s denn?“ fragte eine Kollegin.
„Nach Buxtehude.“
Kurze Pause.
Dann warf sie mir vor: „Wenn Sie’s nicht erzählen wollen, dann sagen Sie halt gar nichts.“
Diese Kollegin war neu und wusste noch gar nicht, dass wir vor Kurzem einen großen Kunden aus Buxtehude verloren hatten 😉

Ein paar Jahre später zog ich ja in die Nähe von Buxtehude. Es war ein ganz normales Städtchen für mich geworden, gehörte zu all den alltäglichen, allgegenwärtigen Ortsbezeichnungen.

Aber als ich in Bonn an einer Veranstaltung teilnahm und mich der Runde vorstellte: „Meine Name ist H.S., bin 62 Jahre alt und komme aus Buxtehude….“ ging ein Kichern durch den Raum, und alle wandten sich mir zu, um diese „Tante Trude aus Buxtehude“ zu sehen….

Jetzt bin ich seit 4 Jahren wieder in Franken, Buxtehude ist kein Thema mehr.
Außer beim Gespräch mit meiner Friseurin.
Sie hat für ihren kleinen Sohn keinen Kita-Platz bekommen und sich kurzerhand zur Tagesmutter ausbilden lassen. Ob sie mir dann noch die Haare schneiden könne, fragte ich. „Nicht dass ich zu meiner Stieftochter nach Buxtehude fahren muss…“
Sie lachte sich fast kaputt und bat mich um ein bisschen Geduld, weil sie erst sehen müsse, wie sie mit den Tageskindern zurecht käme.

Gestern trafen wir uns zufällig im Dorf, sie kam lachend auf mich zu: „Wenn du abends zum Schneiden kommen kannst, brauchst du nicht nach Buxtehude!“

Ich fürchte, für sie existiert die Stadt noch immer nicht wirklich…..

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